NOR AREW - Verein zur Förderung der Klassischen Homöopathie e.V.

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Jahresbericht 2024

am 15. Mai 2024 flog ich mit Marianne und Heinz Kienzle nach Armenien, um ein 3-tägiges Seminar für die armenischen Homöopathinnen und Homöopathen abzuhalten. Familie Kienzle unterstützt mich immer bei der Organisation.

25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen und wir hatten einen intensiven Austausch. Dieses Mal berichtete ich hauptsächlich über die Anwendung von Nosoden. Das sind potenzierte Erreger oder z.B. auch potenzierte Hormone.

Wir hatten den kleinen Saal im Congress-Hotel angemietet und alle haben den Aufenthalt dort genossen.

Einige von den armenischen Homöopathinnen und Homöopathen haben uns eine sehr positive Rückmeldung gegeben und sich nochmals für dieses intensive Seminar bedankt.

Naira, unsere treue und erfahrene Übersetzerin und Reiseleiterin, hatte wieder übersetzt.

Nach dem Seminar begann eine einwöchige Reise durch den Süden Armeniens, um die Gegend um Sissian kennenzulernen. Für diese Reise kamen noch einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland dazu. Während dieser Reise, die von Naira hervorragend organisiert und geführt wurde, haben wir interessante Menschen kennengelernt. Obwohl es in dieser Gegend eine 40%ige Arbeitslosigkeit gibt und man nicht weiß, ob am nächsten Tag die aserbaidschanischen Soldaten vor der Türe stehen, haben immer wieder Menschen den Mut, noch etwas Neues zu beginnen.

So z.B. eine junge Familie, die mit einer Käserei begonnen hat. Dort können viele Kleinbauern ihre Milch hinbringen und sich so ein bisschen Geld verdienen.

Oder ein Arbeitsloser, der sich mit der alten Ölmühle (Museum) im Dorf beschäftigte und jetzt begonnen hat, Leinöl zu produzieren. Dazu gehört jetzt eine Kooperation von ca. 50 Leuten, die unterschiedlichste Dinge herstellen, wie z.B. Kräuter- und Teemischungen. Dieses Projekt wird sogar von der EU gefördert. Oder ein Soldat aus dem Karabachkrieg, der dort noch von einem alten Soldaten das Schnitzen und Drechseln gelernt hat, stellt jetzt wunderschöne Holzsachen her. Ohne Naira würden wir solche Menschen gar nicht kennenlernen. Sie war auch diejenige, die für die Karabach-Flüchtlinge viel organisiert hatte.

Viele von Ihnen haben im letzten Jahr dafür gespendet. So mancher Geflüchtete konnte ein Bett, einen Tisch, Stühle, eine Pfanne, einen Topf usw. bekommen. Es wurden auch einige Geflüchtete von unseren Homöopathen wegen ihrer Traumatisierung behandelt. Von Ihren Spenden wurden dann die homöopathischen Ärzte bezahlt.

Von armenischer Regierungsseite aus hieß es, dass die Flüchtlinge Geld bekommen würden. Naira bestätigte aber, dass sie keinen Flüchtling kennt, der Geld bekommen hätte.

Unsere Hotelchefin wanderte mit uns über herrliche Wiesen um Sissian herum, mit wunderschönen Blumen, sogar einige Orchideen konnten wir dort entdecken. Im Gesamten war es wieder einmal eine sehr intensive Reise.

Da im Jahr 2024 wenig deutsche Touristen nach Armenien gekommen sind und Naira als Reiseleiterin wenig Arbeit hatte, habe ich mich im September kurz entschlossen, einmal eine private Reise auf eigene Kosten nach Armenien zu machen. Mit Naira bin ich durch eine wunderbare Bergwelt bis an die iranische Grenze gefahren. Wir hatten natürlich wieder Begegnungen mit sehr interessanten Menschen: Z.B einem Priester, der in den Bergen eine Kirchenruine mit ein paar Bauarbeitern renoviert und der sogar Murrhardt kannte. Er war viele Jahre Priester der armenischen Kirchengemeinde in Göppingen und hat ganz gut Deutsch gesprochen. Oder wir besuchten eine junge Winzerfamilie, wo ich auf Deutsch begrüßt wurde. Eine Familie, er Deutscher, sie Armenierin, beide aus dem Weinbau, die dem hektischen Alltag in Europa entflohen und in ihr Heimatdorf zurückgegangen sind, um dort Weine nach Demeter-Richtlinien herzustellen. Ich bin immer wieder tief bewegt, was diese Menschen, trotz der großen Notlage, auf die Beine stellen.

Am zweiten Tag nach meiner Ankunft in Jerewan habe ich mich dann ganz zwanglos mit meinen Homöopathinnen und Homöopathen in einem Restaurant getroffen. Sie hatten natürlich einige Fragen zu ihren Behandlungen, aber im Großen und Ganzen war es ein fröhlicher Abend.

Durch meine Reise hatte ich auch wieder die Möglichkeit, Arzneien im Gepäck mitzunehmen.

Die homöopathischen Arzneien bekommen wir nach wie vor von der Altstadt-Apotheke in Amberg. An die Familie Brandt geht wieder einmal unser besonderer Dank. Ohne ihre sehr großzügige Unter­stützung wäre unsere Arbeit in Armenien in diesem Umfang nie möglich.

Unser nächstes Seminar wird im Mai 2025 stattfinden.

Dr. med. Dario Spinedi aus dem Tessin, der viele Jahre lang im Sommer für die russischen Homöopathinnen und Homöopathen eine Fortbildung in Italien abhielt, macht dieses Seminar im Jahr 2025 in Jerewan. Für die Russinnen und Russen ist es verboten, nach Westeuropa zu reisen. Sie hatten uns gebeten, ein Seminar mit Dr. Spinedi in Armenien zu organisieren. Wir haben diese Aufgabe gerne übernommen, weil dann auch unsere armenischen Homöopathinnen und Homöopathen die Möglichkeit haben an diesem Seminar teilzunehmen. Veranstalter ist Dr. Spinedi, aber wir helfen ihm, das Ganze zu organisieren und für ihn so manches zu erledigen.

Bei Ihnen allen bedanken wir uns für Ihre Unterstützung und wünschen uns, dass Sie uns auch weiterhin treu bleiben.

Von Herzen wünschen wir Ihnen ein gesundes,

zufriedenes, lichtvolles Jahr 2025.

Ihre Sabine Zimmermann

(Vereinsvorsitzende)

 

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