Jahresbericht 2005

Ein herzlicher Dank an alle Spender und Förderer unseres Vereins und des Armenien-Projektes.
Wieder ist ein Jahr intensiver Arbeit vorüber. Unser Homöopathie-Projekt nimmt weiterhin einen guten Weg.

Derzeitiger Entwicklungsstand der Homöopathie in Armenien
Im Februar reiste ich mit Mariam Gharabaghtzyan, Leiterin der Homöopathie-Abteilung in Armenien, nach Indien, um in Agra an einem internationalen Homöopathie-Seminar teilzunehmen. Anschließend hospitierten wir noch eine Woche bei Dr. Pareek, dem eine homöopathische Klinik in Agra gehört. Dort werden interessante Forschungen im Bereich Chirurgie und Homöopathie gemacht. Wir haben sehr viel gelernt. Für uns war auch wichtig, einmal kennen zu lernen, wie man die Homöopathie im stationären Klinikbereich praktizieren kann.

Anfang Mai war Mariam Gharabaghtzyan dann zu Gast bei mir. Wir besuchten 5 Tage den LIGA-Kongress in Berlin. Es ist der größte internationale Homöopathie-Kongress weltweit. Es nahmen 700 Homöopathen aus der ganzen Welt teil. Auch die armenischen Homöopathen sind inzwischen Mitglied in dieser Organisation.

Im Gepäck meiner Reise nach Armenien vom 18.05. – 01.06.05 hatte ich ein Geschenk der Fa. Archibel aus Belgien. Dr. Schroyens, der Chef der Firma, hatte uns schon vor einiger Zeit ein deutsches Computer-Repertorisationsprogramm geschenkt, welches aber nur von den Homöopathen benutzt werden konnte, welche Deutsch sprechen und das sind sehr wenige. Nun war endlich die Russische Version fertig und die Freude war groß. Für einen Homöopathen, der Patienten mit schwierigen Krankheiten behandelt, ist es doch eine große Erleichterung, die Symptome in ein Computerprogramm eingeben zu können und so schneller zu sehen, welche Arzneien in Frage kommen. Die armenischen Homöopathen verwenden dann teilweise gemeinsam dieses Programm, da natürlich nicht jeder einen Computer hat. Aber das tut der Arbeit keinen Abbruch. Die Armenier sind bisher mit ganz anderen Schwierigkeiten fertig geworden, so dass dies nur ein kleines Problem ist.

Der Unterricht fand im Mai mit ca. 30 Ärzten und Ärztinnen statt. Themen waren dieses Mal „Die homöopathische Behandlung in der Schwangerschaft, während der Geburt und für das Neugeborene“. Des weiteren sprach ich über „Hauterkrankungen und ihre homöopathische Behandlung“ und konnte einiges an Bildmaterial aus meiner eigenen Praxis zeigen, da ich viel fotografisch dokumentiere. Natürlich wurden dann auch einige armenische Patienten mit schwierigen Hauterkrankungen gezeigt und ich wurde um Rat gefragt. Das letzte Drittel meines zweiwöchigen Unterrichts beinhaltete dann noch „die homöopathische Behandlung bei Herzerkrankungen“. Da wir auch Kardiologen bei den homöopathischen Ärztinnen dabei haben, entstanden rege Diskussionen. Ich sprach auch über ganz spezielle homöopathische Arzneien, die besonders auf das Herz wirken.

Wie jedes Mal musste ich jeweils nach dem Unterricht noch Patienten behandeln. Meistens sieht man hierbei recht erschütternde Zustände von erkrankten Menschen.

2. Internationaler Homöopathie-Kongress vom 8. – 11. Mai 2006 in Yerevan (Eriwan), Armenien
Da wir im Jahr 2006 unseren 2. Homöopathie-Kongress veranstalten, mussten im Mai 2005 schon die ersten Verhandlungen geführt werden.

Dazu mal wieder eine kleine nette Begebenheit: Mit Sergej, einem sehr zuverlässigen Techniker, hatten wir telefonisch einen Treffpunkt in einem Café ausgemacht. Er war sehr nervös (ist er meistens) und meinte, er müsse mir leider sagen, dass er für die kommende Woche keine Lautsprecheranlage mehr frei hätte. Ich schaute ihn fragend an, denn wir wollten für 2006 den Termin mit ihm fest machen. Ich sagte ihm, dass ich nicht nächste Woche eine Anlage brauche, sondern im Mai 2006. Dann verdrehte er erst einmal seine großen Augen und wurde wieder etwas ruhiger. Seine Frage war natürlich, warum wir ihn jetzt schon deshalb sprechen wollten. Naja und da haben wir viel gelacht. Woraufhin er meinte „aha, Deutschfrau“. Wir mussten uns also im Mai schon um die Technik und um das Hotel kümmern, denn Sergej installiert die Simultanübersetzungsanlage. Wir haben uns wieder für das Congress-Hotel entschieden. Für uns ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen stimmen und das Hotel sauber ist. Dort haben wir auch alle technischen Geräte zur Verfügung.

Im September besuchten Mariam Gharabaghtzyan und ich wieder ein Seminar, dieses Mal in Italien. Es wurde von Dr. Spinedi aus Locarno und Drs. Pareek aus Indien organisiert. Alle drei Referenten werden bei unserem Kongress 2006 sprechen. Bei diesem Seminar ging es vor allem um homöopathische Krebsbehandlungen. Das Lernen stand wieder im Vordergrund und das Treffen mit internationalen Homöopathen.

Meine zweite Reise fand vom 20.10. – 31.10.2005 statt.
Teilgenommen haben am Unterricht ca. 25 Ärztinnen. Die Themen waren dieses Mal „Rheuma“, „Erkrankungen der Schilddrüse“ und „Venöse Erkrankungen“ und die jeweilige homöopathische Behandlung. Zu jedem Thema wurden auch entsprechende Arzneimittelbilder vorgestellt und Behandlungsabläufe.

Nun kann ich auf ein bewegtes Jahr zurückschauen und hoffe, dass das Jahr 2006 etwas ruhiger wird, denn die Kongressorganisation erfordert genug Energie und unsere ganze Wachsamkeit.

Zur Lage im Land
Seit einiger Zeit gibt es nun Gasleitungen für Heizungsanlagen, d.h. wer Geld hat (ca. 2.000 $) kann sich eine Gasheizung leisten. Aber das ist wieder einmal nur für eine gewisse Schicht erschwinglich. Man bemerkt jedoch hin und wieder, dass Armenier, die im Ausland leben, Ihren Verwandten im Land das Geld für eine Heizung zur Verfügung stellen. Die Winter sind sehr kalt und viele sitzen immer noch in ihren Wohnungen nur mit einem kleinen Kerosinstrahler, auf dem auch gekocht wird. Wer es bezahlen kann, hat einen Radiator (Strom) in der Wohnung, aber da sind dann die Höchsttemperaturen im Zimmer auch nur ca. 17°C.
In der Stadt wurde in letzter Zeit viel renoviert. Es schießen moderne Häuser aus dem Boden. Wer aber die Mieten bezahlt, bleibt undurchsichtig. Zum Glück muss ich nicht alles wissen.
Das Leben pulsiert in der Stadt. Ein Nebensitzer im Flugzeug meinte einmal schmunzelnd, es würde mehr Caféhäuser als Kaffeetassen geben.
Wasser gibt es immer noch nur zu Stoßzeiten (2x tgl. 2 Std.). Glücklich derjenige, der ein Reservoir im Haus hat.
Auf dem Land herrscht immer noch sehr große Armut. Es gibt keine Arbeit und die Dörfer werden von den jungen Menschen verlassen. Glücklicherweise verlassen nicht mehr so viele Menschen das Land Armenien, wie in den letzten Jahren.

Nun möchte ich mich bei Ihnen für die Unterstützung im Jahr 2005 recht herzlich bedanken und würde mich freuen, wenn Sie uns treu bleiben würden.
Im Namen von Nor Arew e.V. wünsche ich Ihnen alles Gute und Gesundheit für das Jahr 2006.


In herzlicher Verbundenheit

Ihre Sabine Zimmermann

(Vereinsvorsitzende)


P.S.: Im Internet finden Sie Informationen über unseren Verein unter www.norarew.de

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.